Nachdem Mephistopheles verkleidet im Gewande des gelehrten Faust vor dem Schüler eine satirisch aufschlußreiche Erklärung der Wissenschaft und des Bildungssystem von sich gab, überreichte der Schüler sein Stammbuch für einen Eintrag:
SCHÜLER liest
„Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum.“
MEPHISTOPHOLES
Folg´ nur dem Spruch und meiner Mumie der Schlange,
Dir wird gewiß einmal bei deiner Gottähnlichkeit bange!
Erwin Chargaff schreibt in seinem Buch "Das Feuer des Heraklit" folgende Fußnote im Kapitel "Kaufhaus des Wissens":
"Eine Gesellschaft, die nur aus Sklaven besteht, muß einen Meister erfinden. Dieser Meister kann „Volkswille“, „öffentliche Meinung“ oder etwas derartiges genannt werden, aber wirklich gibt es ihn nicht. Da Hirngespinste leicht einschlafen, muß der Meister wachgehalten werden, und dies geschieht mit Hilfe einer fortwährende Manipulation und Propaganda gestattenden Vorrichtung, einer Gehirnwäscherei, mit der die sogenannten Massenmedien betraut sind.
Mehr Lügen werden dem Volk an einem Tag erzählt, als Beelzebub während seiner gesamten Geschäftsführung sich hätte ausdenken können. Und alles ohne ein formelles Propagandaministerium; kein Goebbels wird benötigt. Das System funktioniert fast automatisch; also könnte Beelzebub doch daran beteiligt sein, wie an allen Automaten. Die Wege des Teufels liegen so klar zutage, daß wir sie nicht bemerken."
"Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narr´n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Johann Wolfgang Goethe, Faust, der Tragödie Erster Teil