Der Mensch und seine natürliche Gemeinschaft

Übertragen wir nun dieses organismischen Denken, Fühlen, Wahrnehmen auf die Menschen-Gemeinschaft, so ist sie ebenso ein Organ in diesem Gesamt-Organismus, das zum Leben des Ganzen beiträgt. Ohne den Menschen wäre dieser Organismus nicht das, was wir jetzt kennen.

Die Menschen-Gemeinschaft ist übergeordneter Organismus, bestehend aus der Vielzahl der einzelnen Menschen, die als „Organe“ das Leben dieser Gemeinschaft sichern und bewahren. Jeder Mensch ist Organ in diesem Organismus, der dann als Gesamtheit aus sich selbst heraus reagiert. Damit wird er zu einem "Akteur" für den Erhalt und die Entfaltung sowohl der Gemeinschaft (Gesamt-Organismus) als auch jedes einzelnen Menschen (Organe). Gleichzeitig wird das selbständige Wirken der einzelnen Menschen (Organe) zusätzlich zu der Erhaltung des Individuums, dem Erhalt des Gesamt-Organismus untergeordnet. Nur durch den Erhalt der übergeordneten Einheit wird die Freiheit der Entfaltung der einzelnen Organe (Menschen) gesichert.

 

Dieses Auffassen von Lebendig-Sein führt zu einem „Alles-mit-Allem-Verbunden-Sein“ im Bedingt-Sein aufeinander und sichert damit die Freiheit des einzelnen Menschen. Denn jeder Mensch kann sich in einer egalitären, organismischen und damit naturgerechten Gemeinschaft auf das Lebensprinzip verlassen – das auf das Lebendige, im Werden und Vergehen ausgerichtet ist.

 

Es ist eine Entscheidung, die der Mensch trifft. Er kann sein Leben „organismisch“ auffassen und damit erfahren. Er kann sich aber auch von den Natur-Bedingtheiten abtrennen und sie beherrschen wollen, damit zerstört er seine natürliche Gemeinschaft und erfährt sich als atomisiertes Einzelwesen mit einer „illusionierten“ Freiheit. Es ist der Massenmensch der heutigen Zivilisation. Die Zivilisation ist nicht die Entwicklung zu immer höheren Sphären der Vernunft, wie sich der Mensch es sich illusioniert. Die Zivilisation ist der Prozess der Entseelung des Menschen führt zur Zerstörung des Lebens.

 

Der Mensch im natürlichen Lebens-Prinzip begreift sich vom Gesamt-Organismus (Gemeinschaft) her. Während das vom Menschen gemachte Konstrukt der heutigen Zivilisation von atomisierten Einzel-Individuen ausgeht, die das Zusammenleben mittels Gesetze in einer Gesellschaft regeln müssen. Damit entsteht aus dem "Sinn-Raum des Lebens" ein künstlich vom Menschen geschaffener Machtraum. Die derzeitige Zivilisation ist die Folge der Aneignung.


Sinnvolle Natur - Menschengemeinschaft - Gesundheit

Das Begreifen des Menschen und seiner natürlichen Organisationsform im Gesamt-Organismus werden gestützt durch zwei Forschungen und Entdeckungen, die wir im Abschnitt "Erkennen von Mustern" einfügen.

Dabei werden diese Themen nur soweit wie notwendig kurz erläutert. Wer sich diese Bereiche grundsätzlich und umfassend erschließen möchte, den verweisen wir auf die angegebene Literatur.

Die Entdeckungen von Dr. Hamer und wesentliche Ergebnisse der Organismischen Biologie sind in einem organismischen Verständnis nicht nur logisch verknüpfbar, sondern befruchten sich gegenseitig und führen zu weiteren Erkenntnissen.

Die Erkenntnisse aus beiden Forschungsgebieten erlauben schon jede für sich ein viel umfassenderes Erkennen hin zu den wirklichen Ursachen der katastrophalen Zustände unserer Zivilisation und der Gesundheit jedes Einzelnen. Aber erst das Zusammenfügen der Beiden und eine schöpferische Weiterentwicklung der gesicherten Erkenntnisse erlaubt weitere Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der persönlichen Gesundheit zu begreifen, die bis jetzt durch die einengenden Weltbilder unserer Zivilisation nicht verständlich waren.

 

Die Matriarchats-Forschung und die Patriarchats-Kritik führt ebenfalls zu wichtigen Erkenntnissen über das Zusammenleben in den verschiedenen Formen menschlicher Gemeinschaft und weist eindeutig - wie auch andere Forschungen - auf einen entscheidenden zivilisatorischen Bruch hin, der vor etwa 7000 Jahren stattfand. Als ein Begriff für die Beschreibung dieses Bruchs in der Geschichte der Menschheit wurde der Begriff "Verkehrung" eingeführt.

Sie wird in diesen Forschungen und wissenschaftlichen Arbeiten aber als bewußtes Projekt eingeführt und damit leider auf einen politischen Kampfbegriff reduziert, der das Erkennen der wirklichen Ursache der zivilisatorischen Fehlentwicklung behindert und das organismische Geschehen vollkommen ausblendet.

Der Begriff Verkehrung ist ein Synonym für das "Herausfallen" des Menschen aus den organismischen Strukturen durch die systematische Aneignung fremder Lebensenergie. Die Aneignung, das sich daraus entwickelnde Eigentum und sein Erhalt zerstört die Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft im Einklang mit der Natur. 

Diesen Prozess beschreibt Gerhard Bott ausführlich in "Die Erfindung der Götter - Essays zur politischen Theologie".

 

Das Leben ist eine alles umfassende Einheit und kann nur in seinem Zusammenwirken begriffen werden und nicht in der Untersuchung der abgetrennten Teile.

 


"Wir Menschen haben heute weitgehend die Beziehung zu unserer Umwelt und zu unserer Mitkreatur Tier verloren. Nur so konnte die mehr oder weniger instinktlose Vorstellung von intellektuellen Konflikten entstehen, die keinerlei Beziehung haben zur biologischen Realität. Man hatte sich eben weit von der Empirie entfernt und Fälle konstruiert, die gar nichts mit den wirklichen Erleben des Menschen zu tun haben, jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Krankheitsentstehung.

Der Mensch fühlt und empfindet aber in Wirklichkeit nach archaischen biologischen Regelkreisen, empfindet eben biologische Konflikte, während er sich einbildet, losgelöst von der Natur zu denken.

Durch die moderne Zivilisation, die sich ja an keinerlei biologische Grundformation hält, kommen wir Menschen in ein furchtbares Dilemma. Folgen wir den Verhaltensmustern, die uns die Natur vorgegeben hat, so müßten wir alle Arten von gesellschaftlichen Nachteilen in Kauf nehmen, die uns ruinieren würden. Folgen wir aber den uns von den Politikern, Juristen und Kirchen gemachten Vorschriften, die zuallermeist gegen unseren ureigensten archaischen Code gerichtet sind, dann geraten wir geradezu vorprogrammiert in den Konflikt hinein. Man kann zwar theoretisch mit beliebigen Gesetzen die Menschen scheinbar beliebig manipulieren, aber wir bezahlen dafür grausam."

Dr. med. Ryke Geerd Hamer, "Vermächtnis einer Neuen Medizin"