Die Gesellschaft als Organismus und Teil der Natur

Organismisches Denken vs. Machbarkeits-Denken

Viele Naturphilosophen und kritische Denker haben schon immer darauf hingewiesen, dass die Allgemeininteressen der menschlichen Gesellschaft etwas anderes sind als die Summe der Einzelinteressen der in ihr lebenden Menschen. Es wird auch erahnt, dass darin ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung der Krisen unserer Zivilisation liegt. 

Der Weg aus der heutigen Mensch-Natur-Krise ergibt sich, wenn "die Gesellschaft als Organismus und als Teil der Natur" (1) verstanden wird und der Mensch wieder in diesem Sinne handelt.

Gleichlautende Aussagen und Einschätzungen sind nicht neu und im Laufe der Geschichte der Menschheit in verschiedener Gestalt ein wesentlicher Inhalt von Utopien und gesellschaftlichen Projekten gewesen. Diese wurden als eine durchaus ideale Form menschlichen Zusammenlebens anerkannt, aber eine Umsetzung in die Praxis wurde als unmöglich oder erst nach einer langen menschlichen Entwicklung in ferner Zukunft als durchführbar erachtet.

Das Leben, die Natur und besonders der Mensch wird damit als defizitär erklärt und erst eine menschliche Machenschaft (Entwicklung und Beherrschung) kann uns in eine lichte Zukunft führen.

Die Katastrophen unserer Zivilisation, Gewalt, Krieg und Unterdrückung werden als unvermeidliche Ereignisse auf dem menschlichen Pfad der Evolution erklärt.

Das ist die Grund-Struktur des Weltbildes, dass uns in verschiedenen Variationen als Wegweiser für eine glückliche und menschengerechte Zukunft präsentiert wird - die Norm der Normalität. Darauf beruhen alle Gesellschafts-Modelle, die innerhalb unserer Zivilisation entwickelt und propagiert wurden.  In diesem Kreis der Vorstellungen bewegen wir uns und interpretieren die Welt, in der wir leben nach diesen Dogmen.

Die Frage ist, stimmt diese Vorstellung mit der Realität überein oder ist sie eine eingeengte oder sogar vollkommen verkehrte Sicht auf die Welt.

Wird dadurch unsere Vorstellung von Organismus, Allgemeininteressen, Gesellschaft, Biologie und Leben ebenfalls verfälscht oder mit irreführenden Definitionen belegt? Gibt es einen Kompass, der uns eine Orientierung im Leben gibt? Auf diese Fragen versuchen wir auf diesen Seiten Antwort zu finden.

Speziell im Abschnitt "Erkennen von Mustern" wollen wir aufzeigen, das eine Orientierung in der Welt möglich und für jeden erfahrbar ist.

 

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 1 "Das gute Leben mit der Natur - Lebensstile und Naturschutz" (1) Beitrag zur 11. Vilmer Sommerakademie von Michael Beleites

In diesem Beitrag behandelt Michael beleites ausführlich das Thema Einzelner/Allgemienheit aus der Sicht des organismischen Denkens und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für unsere Gesellschaft. Er enthält gleichzeitig eine fundamentale Kritik an der darwinistischen Selektions-Theorie und dem Wettbewerbs-Denken, dass unsere Gesellschaft stark prägt.

 

 


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Das Allgemeininteresse ist etwas anderes als die Summe der Einzelinteressen
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